Zahnreinigung (Prophylaxe)

Was bedeutet Prophylaxe beim Zahnarzt?

Zahnmediziner lernen zwar im Studium, wie eine professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe) durchgeführt wird. Oft erledigen Zahnärzte das quasi nebenbei mit. Normalerweise übernehmen jedoch spezialisierte Assistenzen diesen Bereich in einer Zahnarztpraxis. Der Zahnarzt gibt dann höchstens die Anweisungen und beurteilt das Ergebnis. Manche Praxen oder großen Zahnzentren verfügen über eigene Prophylaxe-Abteilungen mit ausgebildeten Fachkräften für die spezialisierte Zahnpflege.

Warum braucht man eine professionelle Zahnreinigung (Prophylaxe)?

Auch bei guter Zahnpflege mindestens zweimal am Tag erreicht man oft nicht alle Stellen im Mund. Professionelle Zahnreinigung (abgekürzt PZR) ist eine hervorragende Maßnahme zur Vorbeugung von Erkrankungen wie Karies oder Parodontitis. Spezialisierte Fachkräfte können mithilfe besonderer Instrumente und Techniken schädlichen Zahnbelag (Plaque) und Zahnstein auch an schwer zugänglichen Stellen in den Zahnzwischenräumen oder rundum verschachtelte Zähne entfernen. Die Investition in die Mundgesundheit lohnt sich in der Regel, weil Probleme frühzeitig erkannt werden. Kostenintensive Behandlungen oder Zahnersatz können oftmals vermieden werden. Eine professionell unterstützte Mundhygiene kann auch Teil einer Parodontitis-Therapie sein.

Welche Spezialisierungen gibt es in der Zahnreinigung (Prophylaxe)?

Zahnmedizinische Fachangestellte (ZFA) können sich im Bereich der professionellen Zahnreinigung in verschiedenen Stufen fortbilden.

  • In einem ersten Basiskurs erwerben die Teilnehmer in einigen Fortbildungstagen theoretische und praktische Kenntnisse.
  • Die nächsthöhere Stufe ist eine Aufstiegsfortbildung zur Zahnmedizinischen Prophylaxeassistenz (ZMP) mit rund 400 Unterrichtsstunden. Danach können die Absolventen bereits weitgehend selbstständig Patienten behandeln, Plaque- und Blutungsindizes erheben, mit Hand-, Schall- und Ultraschall- sowie Pulver-Wasserstrahl-Instrumenten (Airflow) umgehen.
  • Auch in den Assistenzberufen im Bereich Zahn- und Mundgesundheit geht der Trend in Richtung Professionalisierung und Akademisierung. Oberste fachliche Stufe ist der „Dentalhygieniker“ (DH). Ziel dieser meist berufsbegleitend durchgeführten Aufstiegsfortbildung ist die Vermittlung solider Kenntnisse aus den Bereichen Medizin und Zahnmedizin sowie umfassender Kenntnisse im Bereich der Dentalhygiene mit Schwerpunkt Parodontologie. Dazu gehört beispielsweise auch eine weitgehend autonome nicht-chirurgische Behandlung, Betreuung von Risiko-Patienten oder mit Implantaten – alles im Rahmen dessen, was der Zahnarzt rechtlich delegieren kann und darf.
  • An verschiedenen privaten Hochschulen kann mittlerweile ein europaweit anerkannter Bachelor-Grad (BA) in Dentalhygiene erworben werden. Voraussetzung sind Abitur, Fachabitur oder eine gleichwertige Hochschulzugangsberechtigung. Es kann berufsbegleitend oder in Vollzeit studiert werden, beispielsweise an der  Hochschule für Gesundheit, Soziales und Pädagogik am Standort Köln (weitere Infos), an der Medical School 11 in Heidelberg in Kooperation mit der Staatlich anerkannten privaten Hochschule Diploma (weitere Infos), an der Hochschule für Gesundheit in Leverkusen (weitere Infos) oder an der Danube Private University in Krems (Österreich) (weitere Infos).
  • Die Deutsche Gesellschaft für Parodontologie (DG Paro) ernennt besonders qualifiziertes Personal zum „zertifizierten Dentalhygieniker der DG Paro“. Dazu müssen die Antragsteller Mitglieder in der DG Paro sein, eine einschlägige Fortbildung, beziehungsweise ein Studium in Dentalhygiene von mindestens zwei Jahren in Vollzeit nachweisen. Ebenso sechs selbst therapierte Patientenfälle im Rahmen einer zahnärztlichen Gesamttherapie sowie eine Zusammenstellung von Behandlungsmaßnahmen der letzten drei Jahre. Zum Abschluss ist eine mündliche Prüfung vor einem hochkarätigen Prüfungsausschuss der DG Paro zu bestehen.
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