Wie behandeln spezialisierte Zahnärzte für Hypnose?
Hypnose ist eine Entspannungs- und Suggestionstechnik. Nicht jeder Mensch spricht gleich gut darauf an. Dennoch werden Trancezustände in Medizin und Psychotherapie auf verschiedenen Gebieten erfolgreich eingesetzt. (weitere Infos). In der Zahnmedizin kann Hypnose beim Abbau von Ängsten, bei der Schmerzausschaltung, der Reduzierung eines starken Würgereizes, bei psychosomatischen Problemen und bei der Therapie von Zähneknirschen (Bruxismus) unterstützen. Auf Hypnose spezialisierte Zahnärzte behandeln häufig Angstpatienten. Weitere Informationen zum Thema Angstpatienten finden Sie hier.
Der Zahnarzt leitet Patienten in der Regel mithilfe von Stichworten oder Bildern an, sich mental an einen sicheren Ort zurückzuziehen. In Trance ist dann ein großer Teil der Aufmerksamkeit auf eine alternative Situation fokussiert. Die reale Umgebung verliert zeitweise an Bedeutung. Auf Hypnose spezialisierte Zahnärzte betonen, dass die Patienten immer die Kontrolle behalten und die Behandlung selbstbestimmt unterbrechen können.
Wie findet man einen Zahnarzt für Hypnose?
Zahnärzte mit einer ausgewiesenen Spezialisierung auf Hypnose haben üblicherweise einschlägige Fortbildungen besucht und Erfahrungen mit der Behandlungen von Patienten in Trance. Einige Zahnärztekammern ermöglichen die Benennung eines Tätigkeitsschwerpunktes von „Klinischer Hypnose“ über „Hypnotherapie“ bis hin zu „Angst- und Hypnosetherapie“ auf Praxisschildern, Briefköpfen und im Internet. (weitere Infos)
Um eine derartige Bezeichnung zu führen, müssen besondere Kenntnisse und praktische Fähigkeiten nachgewiesen werden. Außerdem muss im Fachgebiet zahnärztlicher Hypnose eine nachhaltige Praxistätigkeit über mehrere Jahre vorliegen. Dies ist im Zweifel gegenüber der Berufsvertretung sowie den zahnärztlichen Mitbewerbern nachzuweisen. Ansonsten drohen berufs- und wettbewerbsrechtliche Konsequenzen.
Welche Zertifizierungen gibt es bei Zahnärzten für Hypnose?
Die Deutsche Gesellschaft für Zahnärztliche Hypnose e.V. (DGZH) fördert nach eigenen Angaben neben dem Einsatz von Hypnose auch wertschätzende therapeutische Kommunikation in der Zahnmedizin. Die Fachgesellschaft wurde 1994 gegründet und hat derzeit über 1.000 zertifizierte Mitglieder.
- Zahnärzte können sich in „Zahnärztlicher Hypnose und Kommunikation DGZH“ zertifizieren lassen. Dazu müssen sechs Kurse absolviert und mindestens 32 Stunden unter Aufsicht eines einschlägig erfahrenen Zahnarztes behandelt werden (Supervision). Zudem sind mindestens drei Fallberichte einzureichen.
- Darüber hinaus kann ein sogenannter „Master Zahnärztliche Hypnose und Kommunikation DGZH“ mit möglicher Vertiefung in den Feldern Angst, Kinder oder Schmerz erworben werden. Basis ist die genannte Grundausbildung. Zusätzlich sind sechs entsprechende Master-Kurse, 16 Stunden Supervision und drei Fallvorstellungen nötig.
- Außerdem können interessierte Zahnärzte über die DGZH Fortbildungskurse zur Patienten- und Praxiskommunikation im Bereich Neurolinguistischer Programmierung (NLP) besuchen. Es sind Titel als „NLP-Practitioner“ und „NLP-Master“ zur erwerben. (weitere Infos)
Die berufsübergreifende Deutsche Gesellschaft für Hypnose und Hypnotherapie e. V. (DGH) wurde 1982 gegründet und steht neben Psychologen und Humanmedizinern auch Zahnärzten offen. Nach eigenen Angaben hat die Fachgesellschaft aktuell rund 2.500 Mitglieder. Die DGH ist sowohl als Mitglied der International Society of Hypnosis (ISH) und der European Society of Hypnosis (ESH) international vernetzt. (weitere Infos)
Die DGH bietet in vier Modulen eine hochqualifizierte Fortbildung (Curriculum) in Hypnose und Hypnotherapie an. Die Zahnärzte absolvieren rund 112 Unterrichtsstunden in Grund- und Fortgeschrittenenkursen, drei verpflichtende Therapiekurse (mit mindestens acht Stunden) zu zahnärztlicher Psychosomatik, Ängsten und Schmerzen, dazu drei weitere Therapiekurse nach Wahl. Für Behandlungen unter Supervision sind mindestens 48 Stunden vorgesehen. In diesem Rahmen sind mindestens fünf verschiedenen Patientenfälle schriftlich, per Audio oder Video zu dokumentieren. Danach erhält der Zahnmediziner das „Zertifikat für Zahnärztliche Hypnose DGH“. (weitere Infos)